Hasch mich
Nein, bloggen ist nicht schwer. Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, um die täglichen absurden Szenen genau zu studieren. Jeden Tag finden um einen herum hunderte von komischen Zwischenfällen statt, über die man schreiben kann. Die Frage lautet nur, ob das Schreiben darüber an sich Spaß macht. Manchmal bin ich schlichtweg zu faul, um auch nur einen Finger zu krümmen. Wenn ich Texte verfasse, habe ich drei Möglichkeiten, sie ins Netz zu stellen und manchmal fällt mir diese Entscheidung schwer. Heute mal wieder hier.
In letzter Zeit habe ich viele Filme geschaut, der letzte war vorgestern. "What women want" hieß der. Eine uralte Schnulze, wenn man bedenkt, wieviele Filme jährlich den Markt fluten. Im Großen und Ganzen seichte Unterhaltung, teilweise witzige Einfälle und somit netter Zeitvertreib. Dieser Typ, der plötzlich die Gedanken von Frauen in seiner näheren Umgebung hören kann, trifft sich mit einer erfolglosen Schauspielerin, die ihre Brötchen in einem Coffeeshop verdient. Und dann ist da diese Szene, die mir nicht aus dem Kopf geht. Die Beiden stehen vor ihrer Wohnungstüre und sie weiß nicht, ob sie ihn mit raufnehmen soll oder nicht. Im Grunde will sie Sex mit ihm haben aber wenn sie beim ersten Date Sex mit ihm hat, befürchtet sie, als leicht zu haben eingestuft zu werden.
Typisch amerikanisch, sage ich da nur. Ich meine hallo, wie naiv muss man als Mann sein, um zu glauben, dass eine Frau Ende Zwanzig nicht bereits mehrere Liebhaber in ihrem Leben hatte. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, ihn von ihrer Jungfräulichkeit zu überzeugen, wüsste er spätestens nach vollzogenem Akt, dass sie sich ihre Betterfahrung sicher nicht angelesen hat. Das weitere Argument lautet, sich durch geziertes Verhalten interessanter für den jagenden Mann zu machen. Ich glaube jedoch, dass das Ergebnis dasselbe wäre. Ein Mann mit stark ausgeprägtem Jagdinstinkt mag beim dritten Treffen stärkeres Interesse als beim ersten Mal verspüren, doch spätestens wenn er die Beute erlegt hat, ist das Interesse geschwunden.
Also Frauen, lasst doch einfach diese Spielchen sein. Entweder man kann mit ein wenig Menschenkenntnis sein Gegenüber einschätzen oder man wird sie spätestens nach mehreren Bettgeschichten, auf die keine Fortsetzung folgte, erworben haben. Der einzige Effekt solcher Gedankenspielchen ist der Tod jeglicher Spontanität. Und selbst wenn sie sich noch so sehr zusammenreißt, um nicht bei ihm anzurufen, wird er irgendwann feststellen, dass sie im Grunde klammert. Denn das ist es doch, was Frauen wirklich wollen: das Gefühl, verstanden zu werden. Dazu ist unumgänglich, sich nicht zu verstellen und ehrlich zu sein. Aber weil das so viele noch nicht begriffen haben, sind Filme wie dieser oder SatC so erfolgreich.
Wenn ich mich noch ein wenig desensibilisiere, kann ich bald Krimis und Nervenfilme anschauen. Die sind wenigstens aus dem echten Leben gegriffen.
P.S.: nein, ich werde weiterhin auf Mails sehr persönlich antworten, deren Verfasser mich schriftlich angelächelt hat. Es gibt schließlich auch Dallas-Fans...
In letzter Zeit habe ich viele Filme geschaut, der letzte war vorgestern. "What women want" hieß der. Eine uralte Schnulze, wenn man bedenkt, wieviele Filme jährlich den Markt fluten. Im Großen und Ganzen seichte Unterhaltung, teilweise witzige Einfälle und somit netter Zeitvertreib. Dieser Typ, der plötzlich die Gedanken von Frauen in seiner näheren Umgebung hören kann, trifft sich mit einer erfolglosen Schauspielerin, die ihre Brötchen in einem Coffeeshop verdient. Und dann ist da diese Szene, die mir nicht aus dem Kopf geht. Die Beiden stehen vor ihrer Wohnungstüre und sie weiß nicht, ob sie ihn mit raufnehmen soll oder nicht. Im Grunde will sie Sex mit ihm haben aber wenn sie beim ersten Date Sex mit ihm hat, befürchtet sie, als leicht zu haben eingestuft zu werden.
Typisch amerikanisch, sage ich da nur. Ich meine hallo, wie naiv muss man als Mann sein, um zu glauben, dass eine Frau Ende Zwanzig nicht bereits mehrere Liebhaber in ihrem Leben hatte. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, ihn von ihrer Jungfräulichkeit zu überzeugen, wüsste er spätestens nach vollzogenem Akt, dass sie sich ihre Betterfahrung sicher nicht angelesen hat. Das weitere Argument lautet, sich durch geziertes Verhalten interessanter für den jagenden Mann zu machen. Ich glaube jedoch, dass das Ergebnis dasselbe wäre. Ein Mann mit stark ausgeprägtem Jagdinstinkt mag beim dritten Treffen stärkeres Interesse als beim ersten Mal verspüren, doch spätestens wenn er die Beute erlegt hat, ist das Interesse geschwunden.
Also Frauen, lasst doch einfach diese Spielchen sein. Entweder man kann mit ein wenig Menschenkenntnis sein Gegenüber einschätzen oder man wird sie spätestens nach mehreren Bettgeschichten, auf die keine Fortsetzung folgte, erworben haben. Der einzige Effekt solcher Gedankenspielchen ist der Tod jeglicher Spontanität. Und selbst wenn sie sich noch so sehr zusammenreißt, um nicht bei ihm anzurufen, wird er irgendwann feststellen, dass sie im Grunde klammert. Denn das ist es doch, was Frauen wirklich wollen: das Gefühl, verstanden zu werden. Dazu ist unumgänglich, sich nicht zu verstellen und ehrlich zu sein. Aber weil das so viele noch nicht begriffen haben, sind Filme wie dieser oder SatC so erfolgreich.
Wenn ich mich noch ein wenig desensibilisiere, kann ich bald Krimis und Nervenfilme anschauen. Die sind wenigstens aus dem echten Leben gegriffen.
P.S.: nein, ich werde weiterhin auf Mails sehr persönlich antworten, deren Verfasser mich schriftlich angelächelt hat. Es gibt schließlich auch Dallas-Fans...
Fienchen K. - 2005/08/13 00:40
Malzkorn
Der bevorzugte Aufenthaltsort für uns jugendliche Punker damals in MG war die Treppe des Stadttheaters mitten in der Fußgängerzone. Man konnte hervorragend die Leute beobachten und wurde gesehen. Denn darum geht es ja nicht zuletzt beim Punksein: man möchte gesehen und bestaunt werden. Allerdings sagt der Punk lieber: "Ich möchte mit meinem Äußeren provozieren!" Ob es nun ein Provozieren oder ein sich Produzieren ist, lasse ich an dieser Stelle mal dahingestellt...
Auf jeden Fall fällt mir im Zusammenhang mit der "absurden Welt" immer ein, wie ich an einem Nachmittag mit Malzkorn auf der Treppe gesessen bin und er mit seiner durchdringenden Stimme loslegte: "Die Welt ist voller Trolle. Gnome und Trolle!" In diesem Moment liefen vor uns sogar besonders viele Menschen auf und ab, die wirklich wie äußerst schlecht als Menschen getarnte Gnome und Trolle aussahen. Die meisten von denen haben sich auch angesprochen gefühlt und haben missmutig zu uns hergesehen. Malzkorns Lache war nicht weniger auffällig als seine Stimme und so haben noch viel mehr Leute zu uns hergesehen. Malzkorn stand auf, breitete die Arme aus und rief: "KOMMEN SIE, SEHEN SIE, STAUNEN SIE! MENSCHEN, TIERE, SENSATIONEN!"
Das ist mein Bild zu "Die Welt ist absurd".
Ich denke, dass nicht nur Frauen verstanden werden wollen. Allerdings ist das Verstellen ein wichtiger Schutzschild, den viele (in gewissem Grad vermutlich sogar alle) Menschen benötigen, um mit der Angst vor Ablehnung klar zu kommen. Die Lösung zu kennen heißt noch lange nicht, dass man am Ziel ist...
"Nervenfilme" möchtest du dir antun? Ich habe kürzlich "The Transporter" gesehen. Viel Geprügel, viel Geballer, aber sehr wenig Tote (wenn ich das so erzähle erinnert mich das irgendwie an das A-Team) und eine kleine Romanze ist natürlich auch noch dabei. Das könnte ein guter Einstieg sein. So richtig aus dem Leben gegriffen ist das vermutlich nicht.
Wenn ich noch eine weitere Empfehlungen aussprechen darf, obwohl auch diese nicht als "aus dem echten Leben gegriffen" zu bezeichnen ist, dann könnte ich dir beim nächsten mal "Donnie Darko" mitbringen. In diesem Film sterben auch nur drei Personen. Allerdings finde ich für die Story nur den Tod von zwei Personen essentiell. Außerdem würde mich interessieren, wie du diesen Film erlebst und einordnen würdest. Ich gebe dir die DVD einfach mal mit, wenn ich dir "Igby" zurück gebe.
"Igby" fand ich zwar recht gut, allerdings konnte ich nicht anders, als enttäuscht zu sein. Letztenendes sehe ich die Ansätze für einen prima Film, aber bin mit der Fortführung nicht zufrieden. Die Durchmischung von skurrilen Einfällen und einem letztenendes doch grob vorhersagbaren Verlauf der Story hat mir nicht gefallen.
Natürlich solltest du auf Mails weiterhin persönlich antworten, wenn dir danach ist. Es gibt ja auch keinen Grund der dagegen spricht. Als kompletter Dallas-Nichtkenner verstehe ich allerdings die letzt Bemerkung nicht.
Jetzt geh ich aber ins Bett - auch wenn sich das irgendwie kaum noch lohnt...
Gute Nacht