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Donnerstag, 7. Juli 2005

U-Bahn

Wie beruhigend, dass ich diesen Monat so häufig in London bin - teilweise mit Übernachtung. Mag sein, dass das mulmige Gefühl übertrieben ist, schließlich sind die Geschehnisse in der Londoner U-Bahn nun Vergangenheit. Jedoch wer sagt mir mit Sicherheit, dass das ein Einzelfall war?

Jedesmal wenn ich auf der Rolltreppe in einen dieser dunklen und engen Schächte hinabfahre, denke ich, was wohl passieren würde, wenn jetzt eine Panik ausbricht. Wie schnell könnte sich ein Feuer dort ausbreiten, wie ziellos Menschen übereinanderstolpern? Mein Puls steigt, ich werde unruhig, bis ich beschließe, diese Gedanken nicht weiterzudenken, weil ich sonst unter Umständen nie wieder eine U-Bahn-Station betreten möchte. Bin ich ein Angsthase, ein Pessimist oder ist es normal, sein Leben nicht zwangsweise auf unnatürliche Art beendet sehen zu wollen?

Augen zu und durch. Der Verdrängungsmechanismus lässt uns weiter funktionieren. Also fahre ich weiterhin die engen, tiefen Schächte neben hunderten von Fremden hinab und seufze nur ein klein wenig, wenn die Bahn wieder mal in einem der unzähligen Schächte steht, statt zu fahren.

Passieren tut nur anderen was. Man liest davon in Zeitungen [vornehmlich die, mit den großen Buchstaben und den vielen Bildern] oder hört es in Berichten. Wenn dieses Prinzip weiter so funktioniert, kann ich beruhigt weiterhin Flugzeuge besteigen, Achterbahn fahren, von amerikanischen Wolkenkratzern die Aussicht genießen und an asiatischen Stränden liegen. Ich kann sogar U-Bahn fahren. Nur nicht in London. Heute nicht. Morgen oder übermorgen wieder... vielleicht...

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Zuletzt aktualisiert: 2006/06/26 23:31

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