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Sonntag, 15. Mai 2005

Kindheitserinnerungen

Es gibt Dinge, die mir die aus Rührung die Tränen in die Augen treiben. Ich habe einmal eine mobiles Einsatzkommando der Augsburger Puppenkiste bei einem Einsatz im Deutschen Herzzentrum München bewundern können. Sie kamen mit einigen Säcken, aus denen oben Stöcke herausgeragt sind. In jedem Sack befand sich ein Bühnenbild. Bei Szenenwechsel haben sie einfach das Band am oberen Sackende gelöst und es stellte sich heraus, dass das Sackinnere ein klug dekoriertes Stück Stoff war. Am Boden befand sich eine runde Holzscheibe, auf der auch mal Tische und Stühle für die Puppen festgeschraubt waren. Ich wurde damals so heftig in meine Kindheitstage katapultiert, dass mir die Tränen kamen (das ist die "männliche" Erklärung - ich will mir ja nicht nachsagen lassen, dass ich sentimental sei).

Irgendwann im letzten Jahr - es war September oder Oktober - wurde ich noch einmal an die Augsburger Puppenkiste erinnert und ich beschloss, diese endlich mal zu besuchen. Als diffuser Plan hat das schon seit Jahren in mir existiert: "Robin, du bist jetzt so nah an Augsburg, da solltest du mal zur Augsburger Puppenkiste fahren". Ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige, der schon an so manchem "sollte" gescheitert ist.

Dennoch: letztes Jahr habe ich mich dann ein wenig umgehört, ob wohl noch andere Leute Interesse an einem Besuch in der Augsburger Puppenkiste haben und letztendlich habe ich angerufen, um 20 Karten, "möglichst nebeneinander und an einem Wochenende" zu bekommen. Damals sagte man mir, dass dies am Ostersonntag 2005 möglich sei. Allerdings hatten sie mir nicht verraten, dass es sich bei diesem Sonntag um Ostersonntag handelt und weil wohl doch viele Leute Ostersonntag etwas anderes machen wollen, als zur Augsburger Puppenkiste zu fahren, habe ich die Kartenbestellung für Ostersonntag storniert und mir 20 Karten für den nächst möglichen Zeitpunkt zuschicken lassen. Das war Pfingstsonntag 2005. Heute.

Vor einem knappen Monat hatte ich begonnen, die Interessenten von damals noch mal an diesen Termin zu erinnern und natürlich sind dann die Hälfte der Leute abgesprungen, weil sie plötzlich etwas anderes vorhatten. Allerdings kann man wohl für so eine Unternehmung leicht Ersatz finden. Andere Interessenten waren schnell gefunden und zusätzlich zu den 20 Karteninhabern fuhren sogar noch 2 weitere Personen mit, um an der Kasse noch Karten für diese Vorstellung zu bekommen, was dann auch relativ problemlos möglich war.

Das Durchschnittsalter des Publikums würde ich auf ca. 20-25 Jahre schätzen, denn viele Kinder hatten zwischen zwei und vier Begleiterwachsene dabei.

Ich habe meinem Sohn eine Carrerabahn gekauft, als er zwei Jahre alt war und aus einem ähnlichen Motiv war wohl auch die Frau mit dem zweijährigen Kind in der Reihe hinter mir aufgetaucht. Sie hat das Geschrei des Kindes die Vorstellung über tapfer ertragen. Nachdem ich aber weiß, dass Zweijährige noch Windeln tragen, wusste ich, dass es auch schlimmer hätte kommen können und habe mich auf die Vorstellung konzentriert.

Die Sitzplätze vor der Bühne sind nicht alle zu empfehlen: in der ersten Reihe sollten nur Menschen größer 1,70m sitzen und in der zweiten Reihe sollte man als Mindestgröße 1,30m haben. Kleinere Menschen haben wohl ein Problem über die Kante der Bühne zu spähen. Ab Reihe acht braucht man ein Opernglas oder eine Menge Phantasie. Übrigens braucht man auch eine Menge Vorstellungsvermögen, wenn man zu weit außen sitzt: stellt euch vor, ihr seht auf einen Fernseher und das Geschehen findet nicht vorne auf dem Bildschirm statt, sondern im Fernseher. Wer da zu weit daneben steht, sieht nur die Hälfte...

Falls jemand mal hin möchte: ich empfehle Reihe 2, Platz 15 und 16.

Einer der Leute, die auf gut Glück mitgekommen sind, hatte eine Karte mit dem Vermerk "Eingeschränkte Sicht" bekommen. Er saß hinter einer Säule, hatte aber das Glück, dass eine andere Frau mit einem Alibikleinkind so fair war, ihren Platz zu räumen, nachdem das Blag zehn Minuten am Stück geschrieen hat. Von ihrem Platz aus hatte er auch eine gute Sicht auf das Bühnengeschehen.

Die Vorstellung selber war wunderbar: ich habe glückselig sabbernd auf die Bühne gestarrt und meinen Sohn jedes mal angeblafft, wenn er mir wieder mal sagte, dass er schrecklich durstig sei:

"Papa?"
"..."
"Papa?"
"...!"
"Papa?!"
"Ja?"
"Papa, ich hab schrecklichen Durst."
"Trinken ist hier verboten - in der Pause geb ich dir was"
(Pause)
"Papa?"
"Ja!"
"Ich hab immer noch schrecklichen Durst!"
"UND WENN DU MIR DAS NOCH HUNDERTMAL SAGST GEB ICH DIR HIER TROTZDEM NICHTS! WARTE GEFÄLLIGST BIS ZUR PAUSE!!!"
(Pause)
"Papa?"
"WAS?!"
"Wann ist die Pause?"
"Ich weiß es nicht, aber ganz egal wie oft du fragst, sie wird deswegen nicht früher anfangen..."

Dieser Dialog am Ende hat mir besonders zu schaffen gemacht. Gestern Abend habe ich ihm noch gesagt, dass ich mir für heute den Wecker gestellt habe und dass wir aufstehen müssen, wenn der Wecker klingelt. Ab 6 Uhr hat er mich in 20 Minuten Abstand gefragt: "Papa?", "... ja...", "Wann klingelt der Wecker?". Geklingelt hat er dann schlussendlich um 9:30, aber da war ich schon total fertig...

Nachdem ich mir dann irgendwann sicher war nicht sauer zu sein, weil ich überhaupt aufstehen musste, sondern weil ich die letzten drei Stunden meines Schlafes zu 1/10 mit sinnlosen Gesprächen mit meinem Sohn verbracht habe, habe ich beschlossen, ihn über die Sinnhaftigkeit und Folgen seines Handelns aufzuklären.

Aber ich habe ein wenig den Kurs verloren...

Das Stück, das aufgeführt wurde, war mir gänzlich unbekannt: "SoHi und das weiße Pferd"
In der ersten Szene taucht das weiße Pferd (ein Wunderpferd: wenn es 3x aufstampft, dann kann man sich was wünschen und dieser Wunsch geht in Erfüllung. Dummerweise habe dieses Pferd aber noch niemals nie dreimal aufgestampft..) und der kaiserliche Stallbursche, ein kleiner, gebrochen deutsch sprechender Negerjunge, auf. Während ich mir noch überlege, dass der Kleine im deskriptiven alliterationsverliebten Namensraum von Benjamin Blümchen wahrscheinlich "Bim" heißen würden, "Bim Bo", tauchen auch schon die nächsten Figuren auf: der Mandarin und ein General namens Blanko. Und schon wieder springt der von Vorurteilen gelenkte Teil meines Verstandes in den Vordergrund meines Bewusstseins. Der Mandarin sieht aus wie König Ludwig, der Viertelvorzwölfte: sogar der Puppenadel ist der Inzucht verfallen...

Nein, alles quatsch (obwohl der Mandarin wirklich so aussah wie König Ludwig, der Viertelvorzwölfte und ich zwischendurch einmal mit den Namen durcheinandergekommen bin und dachte, sie hätten tatsächlich den Negerjungen Blanko getauft, aber der hieß Bu-Tai (Vielleicht ist mir auch nur der Scherz hinter diesem Namen entgangen...?). Ich habe jeden Moment genossen, es war prima und ich werde mir wohl auch irgendwann einmal eine bekanntere Geschichte gönnen. Dann auch ohne mein Alibikind. Vielleicht einmal Faust? Aber das braucht Vorlaufzeit...

Freitag, 13. Mai 2005

"Da John Wayne...

... is a Oaschloch! Bringt 200 Indianer um, geht in a Hütt´n und nimmt an Huad owe, bloß weil a Frau drinna is."
Dieser Film war definitiv nichts für einen Angsthasen wie mich. Als wir beschlossen, uns Silentium anzuschauen, erwartete ich einen lustigen Film mit dem typischen Polt-Humor. Wer konnte denn ahnen, dass darin so viele Leichen auftauchen. Und das mir, die ich schon Schlüsselszenen von harmloseren Krimis zwischen den Fingern der vorgehaltenen Hand verfolge. Im Wachzustand ist das alles noch rational erklärbar. Ist ja nur ein Film. Doch nachts beginnen die Alpträume. Dann kann ich weder wegsehen, noch wegrennen. Wenn ich dann schweißgebadet aufwache, erschrecken mich die nächtlichen Geräusche. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich der Mörder in meiner Wohnung aufhält. Wieso sollte sonst das Regal knacken oder der Boden knarren. Allerdings würde mir in diesem Fall auch nicht helfen, die Augen einfach geschlossen zu halten, was ich dennoch tue, um nicht gesehen zu werden. Solange ich mich schlafend stelle – so glaube ich – wird mir schon nichts passieren.

Manchmal frage ich mich, wie sich andere mit Genuss noch viel blutigere Filme ansehen können. Was ist der Reiz daran, sich Grundängsten freiwillig auszusetzen, die unterstrichen durch dramatische Musik beim Zuschauer berührt werden. Bin ich denn die Einzige mit Alpträumen oder identifiziere ich mich nur zu sehr mit den Protagonisten? Leben kann ich durchaus auch ohne diese Filme, denn ich finde es nicht erstrebenswert, mich zu desensibilisieren. Ein Publikum, das an grausamen Bildern und Szenen Gefallen findet, scheint mir schon sehr abgestumpft zu sein.


P.S.: Ohrstöpsel brauchst Du nicht zu recyceln, davon gibt es so viele, die werden sogar verkauft. Ich hab mal versucht, ein Paar von denen zu waschen. Tu es nicht! Sie quellen auf und lassen sich hinterher höchstens noch in ein Elefantenohr einführen. Übrigens wurden bestimmte Ohrstöpsel vom Markt genommen, weil sie angeblich giftig wären. In unserer Firma gab es daraufhin einen fürchterlichen Aufstand. Allein das Wort giftig genügt, um Benutzer nämlich nicht weiterhören, geschweige denn -denken zu lassen. In einer Studie wurde festgestellt, dass man 5 Kilo davon verzehren muss, damit sie gesundheitsschädlich wirken. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die gesundheitsschädliche Wirkung beim Verzehr durch Inhaltsstoffe hervorgerufen würde. Scheint wohl immer wieder Idioten zu geben, die sich Dinge in den Mund stecken, was für andere Körperöffnungen gedacht ist. Das führt jetzt aber zu weit.
Und Musik mit Ohrstöpseln kann wunderbar sein, das Ohr muss sich halt wie der Schwanz an das Kondom gewöhnen falls Du diese ganz speziellen und sauteuren Maßanfertigungen hast, die auch Musiker im Orchestergraben benutzen. Das ist im Vergleich zu Deinen komischen Gummiteilen dann wie eine Gucci-Handtasche neben einer Alditüte. Außerdem sind Ohrstöpsel nicht dazu da, vor Lärm zu schützen, sondern für die Ohrenreinigung, sozusagen der Kaugummi fürs Ohr.

P.P.S.: Vorschau gibt´s nicht. Dafür kannst Du die Beiträge editieren. Ist das nicht toll?

O(h)ropax

Heute war ich auf einem Konzert. "Konzert" ist allerdings die fasche Bezeichnung: es war ein Festival und fünf Bands haben dort gespielt. "Festival" klingt jedoch nach einer großen und großartigen Veranstaltung, aber das war es nun wirklich nicht. Es fand in einer Disko statt, die alleine von den Räumlichkeiten nicht das zulässt, was ich als Rahmen für ein Festival gelten lassen würde.

Ich habe mir rein vorsorglich vor einiger Zeit Ohrstöpsel gekauft, da ich nun langsam die Schwerhörigkeit fürchte. Ein Kumpel hatte mich gewarnt, ich solle mir die Dinger nicht zu tief in's Ohr stecken. Also habe ich sie gaaaanz vorsichtig reingesteckt und dann solange nachgedrückt, bis ich das Gefühl hatte, dass mein Trommelfell nun abgedichtet sei. Ihr kennt dieses Gefühl, wenn man Druck auf den Ohren hat und kurz davor ist, diesen auszugleichen, weil einen dieses Gefühl extrem nervt? So ging es mir mit den Stöpseln.

Bei der ersten Band habe ich mir noch nichts daraus gemacht, dass ich die Höhen nicht mitbekomme, aber ich habe schon den festen Entschluss gefasst, bei den Bands, wegen denen ich gekommen war (Jamaram und Schein) diese Dinger wieder aus meinen Ohren zu zupfen.

Nachdem ich meine Ohren heute sozusagen entjungfert habe, sind mir noch ein paar Gedanken durch den Kopf gegangen:

1. Wie schreibt man Oropax?
"Ohropax"? Als Deutsch/Lateinische Mischung (analog zum Modewort DEnglisch also: Deutisch oder Latsch)? Freiden für das Ohr. Das klingt wahrscheinlich. "Ohropax" sieht aber blöde aus. "Oropax"? Meine Latein-Kenntnisse beschränken sich auf ein paar Sinnsprüche, die ich hier und da mal aufgeschnappt habe. "Or" kenne ich aber aus dem Französischen. Soll damit ein Hinweis auf die Farbe nach Benutzung der Ohrstöpsel abgegeben werden? *UÄH*

2. Kann man Oropax recyclen?
Warum nicht? Nun ja: sie filtern den Lärm (offenbar vornehmlich die Höhen) heraus, also sind sie ja auch irgendwann einmal voll. Aber wie jeden Filter muss man sie auch reinigen können. Ob man sie in die Waschmaschine steckt? Oder reicht es sie auszuwringen - und dabei quietschen sie dann wie eine Katze, die vom kleinen Chinesen nebenan lebend zubereitet wird.

3. Oropax sind Kondome für's Trommelfell.
Genau! Sie sind zur Prävention von Spätfolgen und zur Gesundheitsvorsorge. Genau wie Präservative. Und Sex mit Kondomen ist ähnlich wie Musik mit Oropax: es könnte besser sein.

Die erste Band habe ich mir dann also mit den Stöpseln im Ohr angehört und hatte nicht das Gefühl, dass es sich lohnt, das Wohlergehen auch nur eines Dingenshärchens (ich komm jetzt grad nicht auf den Namen und habe keine Lust nachzuschlagen) zu riskieren.

Nachdem die Band ihre Arbeit erledigt hatte, musste umgeräumt werden und solange gab es dann Konservenmusik. Ich habe zu diesem Zeitpunkt festgestellt, dass ich ein wenig mehr Höhen wahrnehmen kann, wenn ich einen Druckausgleich versuche.
Es war aber eher ein tranceähnliches Erlebnis. Ich habe dagestanden und vor mich hingestarrt, dabei ist mir die ganze Zeit "dumpf und dunkel" (ihr wisst schon: Polly, der Papagei aus den Enid Blyton Romanen) durch den Kopf gegangen. Ich habe durch die Gegend geglotzt und mich unheimlich entrückt gefühlt. Unglaublich, wie weit auf einmal alles entfernt ist, wenn man einen Sinn getrübt hat. Irgendwann stelle ich mich mal hier in München mitten in die Einkaufszone stecke mir Stöpsel mir die Ohren zu und schließe die Augen. Wenn ich dann einen Hut vor mich hinstelle, verdiene ich mir damit bestimmt ein McDonalds-3-Gänge-Menü ;-)

Bei der nächsten Band habe ich dann die Stöpsel ein wenig weiter herausgezogen und bei der dritten Band habe ich sie dann doch ganz hinausgenommen. Auch wenn ungeschützer Akustikverkehr nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich ist... Ich habe ja sonst keine Laster.

Leider hat eine der Bands, die ich heute abend sehen wollte, erst zum Schluss gespielt und ich war nach drei Stunden bereits so fertig, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. So bin ich denn zu meinem Auto gestakst und habe beschlossen, dass ich noch Karten spielen gehe.

Das war dann nicht ganz so spannend. Nicht, dass es dieser Runde an Absurdität mangelt, aber die habe ich ja wöchentlich.

Einer der Teilnehmer bringt jetzt immer seinen Hund mit. Beim letzten mal hat er erzählt, dass zu jedem Kommando auch immer eine Handbewegung gehört. Ich habe ihn gefragt, ob das nicht ziemlich bescheuert ist: wie soll sein Hund das Handzeichen für "Komm sofort her, Drecksköter!" sehen, wenn er auf der anderen Straßenseite eine läufige Hündin gesehen hat und seinem Begattungstrieb folgend losprescht. Hofft der neuegebackene Hundepapa etwa, dass sein Fifi sich immer wieder zwischendurch umdreht, um zu sehen, ob sein Herrchen gerade mit ihm gestikulieren will? Er hat darauf nur erwiedert, dass man sowieso nichts machen kann: wenn er weglaufen will, dann tut er das auch. JAU! Wozu dann überhaupt erziehen? Inscha Allah! "Wenn er ein kleines Kind fressen will, dann tut er das auch!"

Genug gefaselt. Ich glaube, es wird zeit zum schlafengehen...


Gute Nacht.

P.S.: Kaugummi. Wann immer dir irgendwas zwischen den Zähnen hängt, benutz einen Kaugummi. Den kannst du gezielt mit der gefüllten Stelle bearbeiten und sobald du merkst, dass das Reste/Werkzeugangeln erfolgreich war, kannst du den Kaugummi in den nächsten Mülleimer spucken.
Oder du versuchst dir sinnlose Fertigkeiten anzueignen, indem du nun versuchst, die neugewonnene Kaugummifüllung durch Kaugummikauen in die nächste Zahnlücke zu befördern. Das ist allerdings ein trick, den die wenigsten Menschen vorgeführt bekommen möchten - glaube ich zumindest. Allerdings würd es mich tatsächlich beeindrucken. Nur gezeigt bekommen möchte ich es halt nicht.


P.P.S.: Wo ist eigentlich der "Vorschau" Button...? ;-)

Donnerstag, 12. Mai 2005

Zahnleid

Meine derzeitige Lieblingsbeschäftigung sind meine Zähne. Kein normaler Mensch geht dreimal innerhalb von zwei Wochen zum Zahnarzt, jedenfalls hat es das bei mir noch nicht gegeben. Nachdem die freundliche Helferin mir gestern sachkundig zeigte, wie Zahnseide anzuwenden sei [nämlich nicht mit Sägebewegungen, sondern am Zahn hoch und runter] und ich versprechen musste, das in Zukunft jeden Tag zu trainieren, mache ich mich heute Morgen ans Werk. Mit der Seide im Mund fuhrwerkend muss ich unwillkürlich an diesen alten Witz denken, in dem ein Mann nach einer Liebesnacht ein Faden aus dem Mund hängt und er Gott bittet, es möge ein Teebeutel sein. Und während ich noch zwischen meinen Backenzähnen zugange bin, fasert sich die Seide in mikroskopisch kleine Fädchen auf. Beim rausziehen habe ich die Hälfte in der Hand. Die andere Hälfte hängt zwischen meinen Backenzähnen. Ich versuche mich ihr mit den Fingern zu entledigen, was wegen der Nässe nicht gelingt. Auch mit einer Pinzette ist der Faser nicht beizukommen. Also nehme ich eine zweite Zahnseide zu Hilfe. Irgendwann gebe ich entnervt auf. Vielleicht entscheidet sich das Fädchen, im Laufe des Tages meinen Mund zu verlassen. Aber blöd fühlt sich das schon an.

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Online seit 7271 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2006/06/26 23:31

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