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Montag, 26. Juni 2006

You´re dangerous, cause you´re honest

Möglicherweise bin ich zu ehrlcih. Nicht nur möglicherweise, sondern bestimmt. Ich habe mir zu oft schon das Leben schwer gemacht, weil ich sagte, was ich denke.

Samstag, 13. Mai 2006

have you ever wanted something so badly?

Ich bin es müde, ständig mit Menschen zu tun zu haben, die glauben, nicht vertrauen zu können. Vertrauen ist ein Vorsatz, wie es Vorsatz ist, treu zu bleiben. Vertrauen bedeutet sich öffnen, einen anderen Menschen an sein innerstes heranzulassen, sich verletzlich zu machen. Natürlich hat das mit Selbstwertgefühl zu tun und mit Erfahrung. Verdammt, ich hätte allen Grund, nie wieder jemandem in meinem Leben zu vertrauen und öffne mich doch immer wieder. Weil nur dann Begegnung stattfindet und nur dann der Augenblick geschieht. Es ist wie alles im Leben ein Risiko. Entweder gewinnt man oder verliert. Doch nur das zählt. Wer aus Angst vermeidet, wird weder gewinnen, noch verlieren. Er wird sich auf der Stelle bewegen, seine Seele langsam sterben.

Ich scheine gerade diese Sorte Mensch anzuziehen. Vielleicht ist es faszinierend, meine Offenheit und meinen Wunsch nach Berührung der Seele zu beobachten. Oder es ist der Wunsch, dies ebenfalls zu können. Dann wiederum ist es abschreckend, beängstigend, sobald man sich darauf einlässt. Zu viel steht auf dem Spiel. Sich verlieren und vertrauen, aufgefangen zu werden. Ich habe noch nie das Vertrauen eines Menschen missbraucht. Habe ich es, oberflächlich betrachtet, verletzt, so geschah dies nur aus einer intensiven Abwägung der Konsequenzen. Wenn ich über diese Grenze gehe, bin ich der festen Überzeugung, keine Alternative zu haben. Ich nehme in Kauf, abgelehnt zu werden, weil es nicht um mich geht. Es geht um mein Gegenüber, dessen Wohl mir am Herzen liegt. Es geht um eine Seele, die ich sehe und deren Schönheit ich anerkenne. Es tut verdammt weh, über diese Grenze zu gehen, selbst wenn ich allen Grund dafür habe. Ich spüre dieselbe Wut, dieselbe Trauer und Enttäuschung wie der Mensch, der nun von mir schlecht denkt.

Sich öffnen ist das schönste Geschenk, das man sich, seinem Gegenüber und dem Leben machen kann. Bitte Mensch, verschließe Dich nicht. Baue keine Mauern um Dein Herz, sondern lebe das, was Dir gegeben ist.

This is a fucking freakshow

So ein Traum, völlig wirr und völlig krank:

Ich gehe mit meinem neuen Freund in seine Wohnung. Wohnt in einer Einliegerwohnung. Kommt man nur hin, wenn man den Eingang zur Wohnung der Eltern betritt. Dann die Treppe runter. Die Eltern sind da. Vater bietet an, eine Flasche Rotwein zu öffnen. Ich lehne ab mit den Worten "ich trinke keinen Rotwein". Bin gespannt, ob er sie dennoch öffnet, weil das dann nichts mit Gastfreundschaft zu tun hat, sondern mit Sucht. Er macht die Flasche auf und kippt sich ein Glas in einem Zug runter. Seine Frau steht daneben. Tut so, als wäre nichts gewesen. Macht einen ziemlich gebildeten Eindruck. Gut gekleidet und sehr intelligent. Kam grade aus dem Konzert. Sie öffnet die Terrassentüre und geht. Meine Oma (die andere) steht plötzlich am Tisch und hebt den Pullover. Ist mir echt peinlich. Dann beginnt sie, sich auszuziehen. Findet das wahnsinnig lustig. Der Vater vom Freund und sie lachen. Ich renne die Treppen runter und warte auf der untersten Stufe bis mein Freund die Türe aufsperrt. Mir laufen Tränen die Wangen herunter. Frage ihn, wieso er noch bei den Eltern wohnt. Antwortet, er könne sich den Umzug nicht leisten. Ich vermute, das ist nur eine vorgeschobene Behauptung.

I wanna wake up. Please make me wake up and stop these nightmares!

Freitag, 12. Mai 2006

i ain't ever found peace at the bottom of a glass

Warum-Fragen sind doof. Sie bringen einen nirgendwohin. Man tritt einfach eine Weile auf der Stelle. Irgendwann ist das Gras dann platt, der Teppich abgelaufen. Dann muss man ein kleines Stück weitergehen. Bis man auch da auf dem Teppich bleibende Trittspuren hinterlässt. So ist das einfach. Wenn es noch irgendwie weitergeht, wird man sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen. In eiin funktionierendes System - und sei es auch nur oberflächlich funktionierend - sollte man nicht eingreifen. Blöder Anwenderspruch, weil von nix Ahnung und das kaschieren wollen. Wieso nicht einfach in die Lehre gehen? Das Leben bietet eine ganze Menge von diesen Qualifikationsseminaren an. Man muss sich nur irgendwann anmelden. Und hingehen.

Jeden Tag neu entscheiden. Neuer Tag, neues Glück. Faîtes vos jeux. Da hilft nicht "ich kann nicht anders" und "ich bin eben so". Hilft nix, sich mit Feigheit zu entschuldigen. Einfach machen. Ändern. Probieren. Aber dazu wird es nicht kommen. Der Teppich bietet noch einige Flusen zum Durchtreten. Und unter dem Teppich ist ja noch Beton. Den kriegen wir auch noch durch. Man muss nur lange genug herumtreten. Steter Tropfen... macht krank. Irgendwann wird sich die Seele das nämlich nicht mehr gefallen lassen. Die Seele das ist so ein Kumpeltyp. Hat keinem was getan. Wird trotzdem jeden Tag geprügelt. Irgendwann reicht´s der. Dann verabschiedet die sich. Sagt auf Wiedersehen. Tschüss. Mach´s gut. Heee, das kannste nicht bringen, einfach so abhauen. Och, ich hab ne Urlaubsvertretung. Der Typ ist auch ganz okay. Also gut, mach ich halt mit der Urlaubsvertretung weiter. Die ist aber nicht so fit. Braucht ständig Unterstützung von anderen. Hat keine Ahnung von nix aber ne Menge Freunde, die sie fragen kann. Allmählich nervt das mit der Fragerei am Telefon. Also nisten die sich auch ein. Plötzlich hat man statt einer Seele eine Urlaubsvertretung mit zig Besserwissern im Schlepptau. Und da wunderst Du Dich noch, dass Du nicht weißt, was Du willst und suchst?

Mittwoch, 3. Mai 2006

Unter den Blinden ist der Einäugige König

Love is blindness
I don't want to see
Won't you wrap the night
Around me?
Oh my love

[U2]


Liebe macht blind, sagt der Volksmund. Aber der sagt auch sonst viel dummes. Ich erinnere nur an die Sprüche über das Wetter Kräht der Hahn auf dem Mist... Mich hat Liebe noch nie blind gemacht. Ich habe vom ersten Moment an gesehen, womit ich es zu tun habe, um es dann entweder erfolgreich zu verdrängen oder mit anderen Augen zu sehen. Das waren dann diese Saint-Exupery Augen. Man kennt seine abgedroschenen und von hoffnungslosen Esoterikerinnen gerne zitierten Sprüche. Genau, ich meine die mit dem Herzen und so.

Wenn nun die Verdrängung zunächst erfolgreich war, so war sie es meist nur bis zum bitteren Ende. Dann wird einem die Augenmaske brutal von Herrn Realität und Frau Desillusion heruntergerissen. Und man steht da, blinzelt ein wenig gegen die Sonne und weiß nicht so recht, was man sagen soll. Man stammelt irgendwas von das habe ich so nicht gewollt oder ich konnte nicht anders und meint, damit entschuldigt zu sein. Frau Desillusion kann man damit nichts vormachen und dem Herrn Realität schon gleich gar nicht. Die sind erbarmungslos. Natürlich hat man es besser gewusst und hätte demnach auch anders können. Natürlich wollte man es genau so. Wie denn sonst? Etwa nicht so, wie man Wochen, Monate oder gar Jahre gewollt hat? Machen wir uns nichts vor. Insgeheim lechzen wir doch nach Bestrafung, wie das kleine Kind, das eine Münze aus der väterlichen Geldbörse gemopst hat und mit schokoladenverschmiertem Mund heimkommt. Genau, es hat nicht mal seinen Mund abgewischt und nein, das geschah nicht aus Dummheit, sondern weil es insgeheim etwas bestimmtes bezwecken wollte. Es wollte erwischt werden. Nur dann hat die Mama auch mal Zeit für ein längeres Gespräch ausserhalb der gewöhnlichen Ermahnungen und nur dann kann man dem müden Papa abends auch mal Gefühle entlocken. Ausserdem gibt es nichts schöneres, als nach der Schelte in den Arm genommen zu werden und gesagt zu bekommen, dass man ja liebgehabt wird und die Standpauke nur deswegen war.

Merkwürdig, dass wir alle immer wieder zu kleinen Kindern mutieren, wenn es um Herzensangelegenheiten geht, wo wir doch tagein, tagaus ach so erwachsen tun. Erwachsen sein, heisst Verantwortung für sich und andere - in erster Linie jedoch für sich - zu übernehmen und nicht, das kleine Kind in sich so lange niederzuprügeln, bis es endlich still zu sein scheint. Im Niederprügeln sind die sogenannten Pazifisten und Antiautoritären besonders gut. Der landläufige Terminus dafür heisst Verdrängung. So ein Verhalten ist alles andere als erwachsen. Das kleine Kind wird sich nämlich melden, sei es in Form von Träumen, von psychosomatischen Beschwerden oder sonstwie. Es möchte gehört werden und liebgehabt, selbst wenn es dazu vorher böse Dinge tun muss.

Ach, was schreibe ich da. Im Grunde ist es völlig egal, ob ich es mir tausendmal vorsage oder nicht, ich werde dennoch manche Fehler immer wieder machen, werde mir im Nachhinein einreden, dass das eine gute Erfahrung war und ich jetzt genau weiß, was Sache ist und es dann doch wieder tun. Ich bin nur ein kleiner Mensch, der liebgehabt werden will.

Samstag, 13. August 2005

Hasch mich

Nein, bloggen ist nicht schwer. Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, um die täglichen absurden Szenen genau zu studieren. Jeden Tag finden um einen herum hunderte von komischen Zwischenfällen statt, über die man schreiben kann. Die Frage lautet nur, ob das Schreiben darüber an sich Spaß macht. Manchmal bin ich schlichtweg zu faul, um auch nur einen Finger zu krümmen. Wenn ich Texte verfasse, habe ich drei Möglichkeiten, sie ins Netz zu stellen und manchmal fällt mir diese Entscheidung schwer. Heute mal wieder hier.

In letzter Zeit habe ich viele Filme geschaut, der letzte war vorgestern. "What women want" hieß der. Eine uralte Schnulze, wenn man bedenkt, wieviele Filme jährlich den Markt fluten. Im Großen und Ganzen seichte Unterhaltung, teilweise witzige Einfälle und somit netter Zeitvertreib. Dieser Typ, der plötzlich die Gedanken von Frauen in seiner näheren Umgebung hören kann, trifft sich mit einer erfolglosen Schauspielerin, die ihre Brötchen in einem Coffeeshop verdient. Und dann ist da diese Szene, die mir nicht aus dem Kopf geht. Die Beiden stehen vor ihrer Wohnungstüre und sie weiß nicht, ob sie ihn mit raufnehmen soll oder nicht. Im Grunde will sie Sex mit ihm haben aber wenn sie beim ersten Date Sex mit ihm hat, befürchtet sie, als leicht zu haben eingestuft zu werden.
Typisch amerikanisch, sage ich da nur. Ich meine hallo, wie naiv muss man als Mann sein, um zu glauben, dass eine Frau Ende Zwanzig nicht bereits mehrere Liebhaber in ihrem Leben hatte. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, ihn von ihrer Jungfräulichkeit zu überzeugen, wüsste er spätestens nach vollzogenem Akt, dass sie sich ihre Betterfahrung sicher nicht angelesen hat. Das weitere Argument lautet, sich durch geziertes Verhalten interessanter für den jagenden Mann zu machen. Ich glaube jedoch, dass das Ergebnis dasselbe wäre. Ein Mann mit stark ausgeprägtem Jagdinstinkt mag beim dritten Treffen stärkeres Interesse als beim ersten Mal verspüren, doch spätestens wenn er die Beute erlegt hat, ist das Interesse geschwunden.
Also Frauen, lasst doch einfach diese Spielchen sein. Entweder man kann mit ein wenig Menschenkenntnis sein Gegenüber einschätzen oder man wird sie spätestens nach mehreren Bettgeschichten, auf die keine Fortsetzung folgte, erworben haben. Der einzige Effekt solcher Gedankenspielchen ist der Tod jeglicher Spontanität. Und selbst wenn sie sich noch so sehr zusammenreißt, um nicht bei ihm anzurufen, wird er irgendwann feststellen, dass sie im Grunde klammert. Denn das ist es doch, was Frauen wirklich wollen: das Gefühl, verstanden zu werden. Dazu ist unumgänglich, sich nicht zu verstellen und ehrlich zu sein. Aber weil das so viele noch nicht begriffen haben, sind Filme wie dieser oder SatC so erfolgreich.

Wenn ich mich noch ein wenig desensibilisiere, kann ich bald Krimis und Nervenfilme anschauen. Die sind wenigstens aus dem echten Leben gegriffen.

P.S.: nein, ich werde weiterhin auf Mails sehr persönlich antworten, deren Verfasser mich schriftlich angelächelt hat. Es gibt schließlich auch Dallas-Fans...

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Online seit 6925 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2006/06/26 23:31

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