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Montag, 8. August 2005

Übrigens ist heute auch ein guter Tag, irgendwie...

Ich habe am Wochenende keine Mails empfangen (ich habe ja meinen PC neu eingerichtet, wie der aufmerksame Leser weiß). Heute morgen habe ich also zur Begrüßung gleich zwei neue interessante Mails bekommen.


Irgendeine Frau, der ich wohl mal einen klugen Ratschlag bezüglich ihrer Lebenssituation gegeben habe hat mir geschrieben, dass ich mit meiner damaligen Aussicht auf den weiteren Verlauf ihrer Situation Recht behalten habe. Prima. Ich habe gerne Recht.

Leider weiss ich nicht mehr so genau, was ich gesagt habe und was bei dieser Frau eigentlich los war. Es war nur eine von diesen Personen, dei man nur mal schriftlich anlächeln muss und schon erzählt sie einem ihr persönliches Lebensschicksal, welches relativ leicht zu durchschauen ist, wenn man - so wie ich - "Falcon Crest" süchtig war und 3 Jahre lang Lindenstraßen-Junkie gewesen ist.

Auf jeden Fall meinte sie mir berichten zu müssen, dass sie wieder einmal eine unglückliche Affaire hinter sich hat. Worin die Tragik in diesem Fall lag habe ich - wie bereits erwähnt - vergessen. Aber ich werde ihr wohl freundlich zurückschreiben, dass das natürlich nicht schön ist, aber im Endeffekt sicherlich besser, als hätte sie von vorneherein den Kopf in den Sand gesteckt und die Möglichkeit einer positiven Erfahrung ignoriert. Ich glaube, ich habe ihr damals schon geraten zu genießen, was zu genießen ist, sich allerdings keine langfristigen Hoffnungen zu machen. Naja irgendsowas halt.



Die zweite Mail stammt von einem Kumpel aus Schulzeiten, den ich vor relativ kurzer Zeit sogar besucht habe. Er hatte mir damals schon erzählt, dass er plant seine Freundin zu heiraten und ich fürchte, den Termin hatte er mir damals schon genannt. Heute habe ich einen Link zu einer Webseite bekommen, die bisher nicht viel mehr enthält, als einen weiteren Link zu seinen Hochzeitsphotos.

Aber das drumherum sieht professionell aus. Bevor man das Menü sieht, in dem der Link zu den Photos verborgen ist, kann man sich sogar noch eine kleine Flashanimation ansehen, die einen darüber informiert, wie die beiden Webpagebesitzer mit Vornamen/Spitznamen heißen. Ich habe mich entschlossen, nicht über das Gästebuch zu gratulieren, sondern ihm in Ruhe eine längere Mail zu schreiben. Natürlich werde ich darin nicht mit klugen Ratschlägen sparen. Pessimistische Aussagen über die Ehe werde ich mir wohl sparen - ich möchte nicht irgendwann von ihm eine Mail bekommen, in der er mir mitteilt, dass ich damals Recht hatte. So gern habe ich dann auch wieder nicht Recht...

Gratulieren werde ich ihm, mich entschuldigen, dass ich den Termin verschwitzt habe ein wenig über seine Homepage frotzeln und das sollte dann auch langen. Naja, eine Woche Verzögerung für Glückwünsche ist wohl noch tolerabel...

Samstag war ein guter Tag

Rückblickend gesehen würde ich sagen, dass er allein deswegen schon ein guter Tag war, weil man ihn getrost als Sommertag bezeichnen konnte, was ja auf viele der letzten - und auch auf den heutigen Tag - überhaupt nicht zutrifft. Heute morgen habe ich auf dem Weg zur Arbeit sogar meine Autoheizung angestellt. Grauenerregend. Aber ich zehre noch von Samstag...

Ich bin diese Woche irgendwann zu einer Mini-LAN-Session eingeladen und mein PC ist ca. doppelt so schwer wie ich (zugegebenermaßen ist das nur sein "gefühltes" Gewicht, aber darauf kommt es ja an) und so richtig schnell ist er auch nicht. Also habe ich beschlossen, dass ich einen Neuen brauche, bin Samstag losgefahren und habe mir einen Rechner in Schuhkartongröße gekauft. Samstag und Sonntag ist viel Zeit für die Installation draufgegangen, diese Woche wird ebensoviel Zeit für die Konfiguration draufgehen, aber das ist ja eine Arbeit, die man gerne auf sich nimmt.

Das viel Bessere war aber mein erstes "Abwerbungsgespräch" am Samstag. Eigentlich dachte ich, ich hätte eine Verabredung für ein inoffizielles Bewerbungsgespräch, aber der Ablauf war dann völlig anders. Statt zu präsentieren, wer ich bin und zu erzählen, wieso ich der beste Mann der Welt für diesen Job bin, wurde versucht, mir die Stelle schmackhaft zu machen. Das war nicht nötig, denn ich kenne die Stelle und würde tätsächlich gerne dort anfangen. Also lief alles auf eine zweistündige Plauderei über den Job und die Firma hinaus.

Jetzt muss ich nur noch ein offizielles Bewerbungsgespräch (welches leider frühestens Ende dieser Woche stattfinden kann) erledigen und dann werde ich wohl einen neuen Arbeitsvertrag in den Fingern haben. Ich freue mich sehr darauf, meinem Chef die Kündigung zu überreichen. Hoffentlich fragt er mich, warum ich kündige - ich würde ihm liebend gern eine handvoll Beispiele aufzählen, wieso es mir absolut unmöglich ist, länger mit ihm zusammenzuarbeiten...

Dienstag, 19. Juli 2005

Leer und wirr

In letzter Zeit merke ich, dass ich viel Zeit damit verbringe, einfach nur starr vor mich hin zu leben. Entweder passiert um mich herum nichts, oder ich reflektiere nicht viel. Da ich keinen Grund wüsste, warum die Welt sich so grundlegend verändert haben könnte, vermute ich, dass bei mir etwas passiert ist. Es könnte damit zusammenhängen, dass ich nun schon seit Wochen (vielleicht sogar Monaten?) nicht mehr 8 oder mehr Stunden am Stück geschlafen habe.

Schlafentzug macht mich normalerweise redseelig und kreativ. Zumindest halte ich die Dinge, die ich übermüdet von mir gebe dann für außergewöhnlich, aber vermutlich ist das eine genauso zutreffende Selbsteinschätzung wie das Bildnis eines blendenden Unterhalters, dass ein Betrunkener von sich hat.

Freitag abend habe ich mich verfahren. Samstag nachmittag habe ich ca. 1 Stunde länger im Auto gesessen als notwendig, weil ich keinen Weg auf Anhieb gefunden habe. Was ich noch alles gemacht habe, ohne dass es mir aufgefallen ist, möchte ich gar nicht wissen. Samstag war ich schon froh, dass ich niemanden tot gefahren habe...

Nachdem ich also gestern meinen Schlafmangel für all das verantwortlich gemacht habe, habe ich beschlossen, ein arbeitnehmerverträglicheres Leben zu führen. Vorm Schlafengehen nocheinmal die Glatze und das Gesicht rasieren, duschen, noch ein Stündchen Fernsehen und dann wäre ich um spätestens 23:00 im Bett gewesen.

Dummerweise hat mich ein Magenkneifen gepackt und ich musste noch für eine längere Sitzung auf Toilette. Während ich da sitze und leide klingelt mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich habe mich darüber geärgert, dass ich es nicht außerhalb des Badezimmers liegengelassen habe, aber nun ist es schonmal hier und glücklicherweise ist die Videotelefonie ja noch nicht an der Tagesordnung. Also krame ich mein Handy heraus und sehe, dass es jemand ist, mit dem ich öfters mal kickern gehe. In der Hoffnung für Dienstag oder Mittwoch einen Termin ausmachen zu können bin ich dann doch an's Telefon gegangen. "Hast du Lust heute noch zu Kickern?" werde ich gefragt. Eigentlich wollte ich ja heute früh ins Bett. Eigentlich schmerzt ja auch noch mein Handgelenk. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, mich innerhalb der nächsten Viertelstunde von meinem derzeitigen Sitzplatz fortzubewegen. "JA KLAR!" brüll ich ins Handy und sichere zu, innerhalb der nächsten Dreiviertelstunde bei ihm zu sein. Dann muss das Rasieren halt warten bis zum nächsten Morgen. Dann werde ich zwar etwas früher aufstehen müssen, aber sonst wäre ich diese Woche nicht mehr zum Kickern gekommen. Man muss Prioritäten setzen. Als ich ins Auto steige merke ich, dass es bereits 9:20 ist. Früh werde ich heute wohl nicht ins Bett kommen. Der Verkehr in München hält sich aber in Grenzen und ich kann locker eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 60km/h erreichen. Dementsprechend schnell bin ich bei ihm und wir fahren weiter in den X Club.

Wer aus München ist, sollte sich diese Kneipe übrigens ruhig mal ansehen. Die Musik ist nicht zu bestimmen, da dort wirklich jede Richtung gespielt wird. Alphabetisch sortiert: Disco, Hardrock, Jazz, Rock, Rockabilly. Alles in einer absolut kunterbunten Mischung, sodass man ahnt, dass der DJ entweder eine musikalische Pippi Langstrumpf ist, oder blind und taub oder auf einem Horrortrip. Eigentlich glaube ich aber, dass der DJ ghar nicht existiert, sondern nur ein Barkeeper dort steht, der die Musik als lästiges Beiwerk ansieht. Die Einrichtung besteht aus bequemen Sesseln und Sofas. DIe Fenster sind gegen jede Art von natürlichem Licht immunisiert, sodass es ein ziemlich dunkler Laden ist. Das allerbeste ist jedoch der Kicker: ein sauberer, gepflegter Tisch in einem separaten Raum. Neben dem Kicker steht eine Schale mit dem notwendigen Zubehör: ein Imbusschlüssel, ein Schraubendreher, Ersatzmännlein, Ersatzschrauben und Möbelpolitur. So lässt sich entspannt kickern.

Zuhause war ich dann um 12, habe beschlossen, dass ich noch schnell duschen sollte und dann wohl noch ein wenig fernsehe. Naja - was soll ich sagen? Ins Bett bin ich dann um kurz vor zwei gegangen, aber ich bin mir sicher, heute werde ich vor zwölf in's Bett kommen. Und wenn nicht heute, dann morgen. Übermorgen wird da nichts draus, das weiß ich heute schon. Überübermorgen könnte es was werden, aber da müsste ich mich wieder zusammenreißen. Mal sehen...

Zumindest bin ich zuversichtlich, das alles besser wird, wenn ich mehr schlafe. Und ich brauche dringend Schlaf.

Donnerstag, 7. Juli 2005

U-Bahn

Wie beruhigend, dass ich diesen Monat so häufig in London bin - teilweise mit Übernachtung. Mag sein, dass das mulmige Gefühl übertrieben ist, schließlich sind die Geschehnisse in der Londoner U-Bahn nun Vergangenheit. Jedoch wer sagt mir mit Sicherheit, dass das ein Einzelfall war?

Jedesmal wenn ich auf der Rolltreppe in einen dieser dunklen und engen Schächte hinabfahre, denke ich, was wohl passieren würde, wenn jetzt eine Panik ausbricht. Wie schnell könnte sich ein Feuer dort ausbreiten, wie ziellos Menschen übereinanderstolpern? Mein Puls steigt, ich werde unruhig, bis ich beschließe, diese Gedanken nicht weiterzudenken, weil ich sonst unter Umständen nie wieder eine U-Bahn-Station betreten möchte. Bin ich ein Angsthase, ein Pessimist oder ist es normal, sein Leben nicht zwangsweise auf unnatürliche Art beendet sehen zu wollen?

Augen zu und durch. Der Verdrängungsmechanismus lässt uns weiter funktionieren. Also fahre ich weiterhin die engen, tiefen Schächte neben hunderten von Fremden hinab und seufze nur ein klein wenig, wenn die Bahn wieder mal in einem der unzähligen Schächte steht, statt zu fahren.

Passieren tut nur anderen was. Man liest davon in Zeitungen [vornehmlich die, mit den großen Buchstaben und den vielen Bildern] oder hört es in Berichten. Wenn dieses Prinzip weiter so funktioniert, kann ich beruhigt weiterhin Flugzeuge besteigen, Achterbahn fahren, von amerikanischen Wolkenkratzern die Aussicht genießen und an asiatischen Stränden liegen. Ich kann sogar U-Bahn fahren. Nur nicht in London. Heute nicht. Morgen oder übermorgen wieder... vielleicht...

Donnerstag, 23. Juni 2005

Durch und durch durchschnittlich

Heute war ich unterwegs und habe mir Kleidung kaufen wollen. Eine helle Hose von mir gibt den Geist auf und so wollte ich für Nachschub sorgen. Nachdem mein Blick zuerst auf eine Reihe dunkelblauer Jeans gefallen war, fiel mir ein, dass eine helle Hose im Sommer vielleicht angenehmer zu tragen sei, als dunkle Hosen. Also habe ich mich einem Stapel mit hellen Hosen zugewandt und nach Hosen in meiner Größe gesucht. Bestimmt haben da vierzig Hosen der gleichen Sorte gelegen und nicht eine war in meiner Größe dabei. Ich bin von meiner ersten Theorie - dass die dadurch erreichen wollen, dass ich in eine teure Übergrößenabteilung gehen muss - abgerückt, weil meine Größe noch weit von Übergrößen entfernt ist und ich auch noch einige Hosen in größeren Größen gesehen habe.

Meine nächste Theorie war dann wohl auch ein wenig paranoid: die wollen mich mobben und/oder verkaufen keine Hosen an Außerirdische wie mich. Na gut - das war zugegebenermaßen keine echte Theorie, sondern nur ein Denkansatz, den ich gleich wieder verworfen habe.

Meine finale Schlußfolgerung war dann - und ich bin mir sicher, Sherlock Holmes wäre stolz auf mich - dass wenn alle Männer nackt und ohne Kopf durch die Gegend laufen würden, ich mich vermutlich nicht mal selber identifizieren könnte. Das würde nicht ausschließlich daran scheitern, dass auch ich keinen Kopf hätte, sondern auch daran, dass wohl 50% der Leute die gleiche Konfektionsgröße haben, wie ich.

Bei den Hemden ging es mir genauso: "1 Hemd 15 Euro, 2 Hemden 25 Euro. Sie sparen 5 Euro!" Sparen ist gut. Wenn ich irgendwo sparen kann, dann bin ich mit dabei. (jajaja "Papa Ante Portas" lässt grüßen, ich weiß...) Bei den Hemden war ein schickes Dunkelblaues dabei. Und von den 30 Stück die dort hingen, waren sogar 2 in meiner Größe dabei, das sind immerhin sieben Prozent. Ein zweites Hemd in der gleichen Farbe wollte ich mir aber nicht kaufen. Nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, den Schrank mit 10 komplett identischen Garnituren vollhängen zu haben - ich wäre dafür genau der Typ - aber so weit ist es mit mir noch nicht gekommen. Mein Blick fiel auf ein sandfarbenes Hemd (heißt das "sandfarben"? Ocker ist ein anderer Ton, aber ich bin mir sicher, dafür gibt es ein ebenso schickes Wort). Von diesen schicken Dingern war genau noch eines übrig, welches natürlich nicht meine Größe hatte.

Und wieder: wenn alle Männer nackt und ohne Kopf herumliefen...

Dienstag, 14. Juni 2005

Frauen!

Kürzlich kam ich mit einem Kollegen aus der Mitagspause zurück in's Büro und mein Kollege wurde von der Sekretärin mit der knappen Bemerkung empfangen, dass seine Frau gerade angerufen habe und er sofort nach Hause kommen solle, da sein Sohn einen Unfall gehabt habe

Ich habe sie noch gefragt, ob die Frau nicht noch ein wenig mehr erzählt hat. "Nein, nur dass er sofort nach Hause kommen soll, weil sein Sohn einen Unfall gehabt hat."

Mein Kollege ist dann auch sofort abgezogen, aber ich habe mich dann noch darüber aufgeregt, wie man einen Menschen mit einer derart schwammigen Aussage zurücklassen kann. Immerhin kann das ja alles zwischen einem verstauchten Ringfinger und einer Querschnittslähmung sein...

Glücklicherweise hatte der Kleine sich nur eine stark blutende Schramme am Hinterkopf zugezogen, aber ein solcher Anruf für mich würde Mordsgelüste in mir hervorrufen!



Eben war ich bei einem Elternabend in dem Hort, in den mein Sohn demnächst geht. Offensichtlich scheint es eine druchgängige Methodik in der Kinderbetreuung zu sein, dass man den Kindern eine engstirnige Kampfplauderin und eine geistig zurückgebliebene, ältere Dame vorsetzt. Die beiden hatten beschlossen, den Abend abwechselnd zu gestalten. Allerdings vermute ich, dass die junge Dominate dies für beide beschlossen hat. Es war auch nur scheinbar so, nachdem die Dumpfgeistige ein paar Wörter fallengelassen hatte wurde sie von der Jüngeren wieder unterbrochen.

Dieser Elternabend zog sich etwas mehr als eine Stunde. Wäre jede Information nur einmal gegeben worden, wäre alles nach 20 Minuten vorbei gewesen. Aber die Damen hatten die Informationen alle einzeln abfragen wollen. Mit einer persönlichen Ansprache lassen sich solche Dinge wahrscheinlich viel besser verarbeiten...

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Online seit 6928 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2006/06/26 23:31

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